Mit der Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada Família, wie die Sagrada Familia mit vollständigem katalanischem Namen heißt, besitzt Barcelona eine durch und durch besondere architektonische, historische wie auch sakrale Sehenswürdigkeit. Übrigens ist dieses Wahrzeichen von Barcelona nicht einfach nur eine gewöhnliche römisch-katholische Basilika, deren Bau dem spanischen Architekten Antoni Gaudí zugeschrieben wird. Vielmehr bezeichnen viele diese Sehenswürdigkeit als den am befremdlichsten erscheinenden Kirchenbau der Welt.

Kaum ein Besucher Barcelonas kommt umhin, sich dieses Wahrzeichen nicht wenigstens von außen anzusehen, selbst wenn er kein Fan sakraler Baukunst ist. Man kann dieser Sehenswürdigkeit, der Sagrada Familia, einfach nicht entgehen, denn kaum ein anderes Bauwerk in Barcelona sticht so ins Auge, wie diese bis heute noch immer unvollendete Kirche.

Wer das Innere dieser Sehenswürdigkeit besichtigen möchte, muss viel Geduld aufbringen, denn lange Warteschlangen sind im Preis inbegriffen. Wer schlau sein und Zeit sparen will, erwirbt einen Barcelona online City Pass, der das Warten umgehen hilft.

Geschichte der Sagrada Familia

Was aber hat es auf sich, dass der „Sühnetempel der Heiligen Familie“, wie die Sagrada Familia auf Deutsch heißt, weit über die Grenzen Europas hin in aller Munde ist? Da sind zum einen die Entstehungsgeschichte und zum anderen die äußere Erscheinung. Doch der Reihe nach:
Grundsteinlegung war im Jahre 1882 unter dem Architekten Francesc de Paula del Villar. Bereits ein Jahr später kam es zu einem Zerwürfnis zwischen ihm und dem Bauleiter, wovon letztendlich Antoni Gaudí profitierte. Er arbeitete zunächst an der bereits begonnenen Krypta weiter, wo 1885 der erste Gottesdienst stattfand. Heute ist sie, nach dem Tode Gaudís im Jahre 1926, seine letzte Ruhestätte.

Antoni Gaudí änderte schon bald das geplante Gesamtkonzept, wobei er sich stark an der Natur, vornehmlich an Bäumen, orientierte.
Eigentlich hätte die Sagrada Familia, die sich ausschließlich aus Spenden – heute überdies durch Eintrittsgelder – finanziert, längst feriggestellt sein sollen. Gaudí selber plante 15 Jahre Bauzeit. Unter dem Strich aber ist man bislang bereits nach über 130 Jahren, davon 43 unter der Führung Gaudís, mit diesem exotischen Bauwerk immer noch nicht fertig. Dessen ungeachtet meinen Optimisten und Fachleute, dass die Sagrada Familia 2026 – das heißt zum hundertsten Todestag Gaudís – vollendet sein soll. Demzufolge wird es wohl das einzige Bauwerk weltweit mit einer rund 144-jährigen Bauzeit sein. Übrigens nahm 2005 die UNESCO die Krypta, die Geburts- sowie die Apsisfassade in die Liste der Weltkulturerben auf, und 2010 wurde die Sagrada Familia von Papst Benedikt XVI. eingeweiht.

Nach dem Stil dieser Sehenswürdigkeit gefragt, kann man nur schwerlich eine einzige kurze Antwort geben. Bei einer derartig langen Bauzeit unter den unterschiedlichsten Epochen und Architekten muss man demzufolge von mehreren Baustilen sprechen. Hier vereinen sich Elemente des Jugendstils, der Moderne, Modernismen, aber auch kubistische, neugotische sowie neukatalanische Bauarten. Folglich eine eher ganz eigensinnige Bauweise.

Türme der Sagrada Familia

Egal wie, bereits von Weitem betrachtet, besticht die Sagrada Familia auch als „Unvollendete” durch ihre besondere Optik. Das Gesamtkunstwerk wirkt in seiner Filigranität beinahe zerbrechlich. Obwohl 18 Türme geplant, sind heute lediglich acht fertiggestellt. Beabsichtigt ist, für jeden der 12 Apostel sowie für jeden der 4 Evangelisten einen Turm zu errichten. Die restlichen sollen Jesus und seiner Mutter Maria gewidmet werden, wobei der Jesus-Turm mit knapp über 170 Metern als Kirchenmittelpunkt in die Höhe ragen und dadurch als der höchste Kirchturm weltweit gelten soll. Für diese Größe hat man sich entschieden, weil man zum einen einen gigantischen Turm erbauen wollte, der zum anderen aber keineswegs höher sein darf, als es die die Stadt umgebenden Berge sind. Gemäß dem Motto: Das Menschenwerk darf das Gotteswerk nicht überragen.

Was die Türme außerdem noch so besonders macht, sind die langen senkrechten Kerben, die farbenprächtigen Spitzen mit ihren außergewöhnlichen Schmuckwerken sowie die kleinen Goldkreuze, die den Namen des jeweiligen Apostels tragen.
Übrigens kannst du von den Türmen aus, die teils mittels Brücken miteinander verbunden sind, nicht nur einen atemberaubenden Blick auf die Kirche unter dir sowie auf die anderen Türme genießen, dir liegt zudem Barcelona zu Füßen.

Ferner stehen dir ein Teil des Kircheninnenraumes zur Besichtigung ebenso wie der Besuch des unter dem Querschiff befindlichen Gaudí-Museums, des Museu Gaudí, frei. Wer mag, kann sich sowohl eines Audio-Guides bedienen als auch einer etwa eineinhalbstündigen Führung anschließen. Beides ist in deutscher Sprache möglich. Dass dabei permanent an der Kirche gearbeitet wird, darf dich nicht abschrecken – schließlich will man ja irgendwann zum Ende kommen!?

Eintrittspreise Sagrada Familia

  • Einzelticket: 17 €
  • Ticket + Audioguide: 25 €
  • Ticket + Audioguide + Besuch der Türme: 32 €
  • Sagrada Familia + Bustour: 56 €

Öffnungszeiten Sagrada Familia

Statuen Sagrada Familia

Die Sagrada Familia glänzt Innen und Außen mit Kunstwerken.

  • November bis Februar: 9 bis 18 Uhr
  • März: 9 Uhr bis 17 Uhr
  • April bis September: 9 bis 20 Uhr
  • Oktober: 9 bis 17 Uhr
  • 25. und 26. Dezember, 1. und 6. Jänner: 9 bis 14 Uhr

Hinweis: Die letzten Tickets werden 30 Minuten vor Eintrittsende verkauft

Erreichbarkeit Sagrada Familia

Die bekannte Sehenswürdigkeit erreicht man mit der U-Bahn / Metro der Linien L5 und L2 Sagrada Familia sowie mit den Buslinien 19, 33, 34, 43, 44, 50, 51, B20 und B24.

Sagrada Familia in Kürze

  • Die Sagrada Familia (Temple Expiatori de la Sagrada Família) ist eine römisch katholische Basilika.
  • Mit dem Bau der Kirche wurde 1882 begonnen aber bis heute nicht beendet.
  • Der Gesamtentwurf der Sagrada Familia sieht beeindruckend aus: Vier Seitentürme sollen den Mittelturm umgeben. Diese stellen die vier Evangelisten dar. Vier Türme sollen an den drei Fassaden stehen (Im Süden die Glorienfassade, im Osten die Weihnachtsfassade und im Süden die Passionsfassade).
  • Ein Wandelgang (wie ein umgekehrter Kreuzgang) soll das Bauwerk umgeben.

Offizielle Internetseite (englisch): https://sagradafamilia.org/en/home

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